Rechner-Rechner (Nullmodem) - seriell -
Drucker
Oft müssen auch Daten zwischen "gleichen" Geräten
transportiert werden.
Mit "gleiche Geräte" ist hierbei deren logische Funktion als Daten-End- oder
Übertragungs-Gerät (DTE oder DCE) gemeint. Als DTE verstehen sich in der Regel
Terminals, Drucker und natürlich auch der Rechner selbst. Als DCE fungieren z.B. Modems,
PC-konfigurierbare TK-Anlagen und ISDN-TA's. Dies ist ggf. durch einen Blick auf die
Belegung der Schnittstelle festzustellen, ist TxD (Pinbelegung siehe oben!) ein Ausgang,
so hat man ein DTE, wenn TxD als Eingang bezeichnet ist, fühlt sich das Gerät als
DCE.
Für Datenübertragungen zwischen "gleichen" Geräten müssen die Datenleitungen
(RxD und TxD) natürlich gekreuzt werden. Derartige Kabel
werden "Nullmodemkabel" genannt, weil sie jeder Seite vorspielen, dass am
anderen Ende ein DCE sei.
Das einfachste Verbindungskabel benötigt nur drei Leitungen:
RxD, TxD und GND. Für LapLink z.B. genügt das.
Braucht man einen Hardware-Handshake, so müssen außerdem
mindestens RTS und CTS verbunden werden, ebenfalls gekreuzt.
Werden auch noch die Bereitschaftssignale (Gerät eingeschaltet) benötigt, sind auch DTR und DSR gekreuzt zu verbinden.
Benutzt man Software, die eigentlich für eine Modemverbindung
gedacht ist und ein Carriersignal erwartet, muss man weitere Signale verbinden. Da das DTE
nur zwei Ausgänge hat (DTR und RTS), ein DCE aber 4 (CTS, DSR, RING und DCD) kann es
nötig sein, "Falschverbindungen" einzubauen, um so z.B. das eigene DTR als
fremdes DCD "vorzuspielen" oder auch das eigene DTR dem "Gegner" als
DCD _und_ DSR.
DTR an DSR wäre eigentlich richtig, aber wenn die Soft ein Carriersignal braucht und
(oft) DSR ignoriert...
(RTS kommt für solche Spielchen normalerweise nicht in Frage, weil es für den Handshake
ständig gebraucht wird.)
Zu Testzwecken kann man auch noch einen Schalter einbauen, der
den DCD-Eingang gezielt belegt, um "Carrier da" oder "Carrier weg" zu
simulieren. Hier muss man gelegentlich probieren, es gibt auch ganz "schräge"
Geräte, die die Flusskontrolle mit DTR/DSR machen wollen, so dass man dann RTS mit DSR
und CTS mit DTR verbinden muss.
Für serielle Drucker sollten mindestens GND und
TxD/RxD
verbunden sein, wenn XOn/XOff als Handshake benutzt wird, besser wäre aber ein
vollständig belegtes Kabel, um auch den Einschaltzustand überprüfen zu können. Wer
sich wundert, warum es bis zum Druck bei seinem Laserdrucker so lange dauert, sollte mal
nachrechnen, wie viel Zeit für 1 MB bei 9600 oder 19200 Baud benötigt wird... Parallel
geht's wesentlich schneller.
Andere seltsame Geräte brauchen eventuell andere seltsame Belegungen. Es gibt zum
Beispiel Terminals, die den Handshake nicht auf RTS/CTS erwarten, sondern auf
DTR/DSR. Für ein Wyse WY-99GT hat Hans Ulrich Niedermann RTS auf DSR und CTS auf DTR schalten
müssen.
Die Beschaltung steht dann in der Regel in den Anleitungen.
Zum Anfertigen solcher Spezialkonstruktionen gibt es mehrere Arten Universalstecker, die
offen sind und wo man mit kurzen Kabeln die Belegung zunächst stecken kann, bis alles so
geht, wie man das will. Dann kann man zum Löteisen greifen, ohne zwölfmal ändern zu
müssen. Will man einen solchen Patienten nur kurzfristig anschließen, kann man sich
eventuell viel Zeit sparen, wenn man auf XOn/XOff ausweicht, und seinen Ehrgeiz nicht so
sehr in das Ermitteln der optimalen Belegung investiert.
Eine sichere Variante, je nach
Bedarf kann man Leitungen (oben sind die wichtigen) weglassen:
DTE 1 DTE 2
9pol 25pol (female) 25pol 9pol (female)
5 7 ---GND---------------------GND------- 7 5
2 3 ---RxD--------. ,----------RxD------- 3 2
X
3 2 ---TxD--------' `----------TxD------- 2 3
7 4 ---RTS--------. ,----------RTS------- 4 7
X
8 5 ---CTS--------' `----------CTS------- 5 8
4 20 ---DTR--------. ,----------DTR------- 20 4
X
6 6 ---DSR--o-----' `-------o--DSR------- 6 6
| |
1 8 ---DCD--' `--DCD------- 8 1
|
Käufliche Nullmodemkabel bzw. Adapter enthalten
derzeit nicht diese Schaltung, sondern überbrücken die Handshakeleitungen zum Teil nur lokal
und verbinden sie auch noch mit dem DCD der Gegenseite. Das sieht dann so aus:
9pol 25pol (female) 25pol 9pol (female)
5 7 ---GND---------------------GND------- 7 5
2 3 ---RxD---------. ,---------RxD------- 3 2
X
3 2 ---TxD---------' `---------TxD------- 2 3
7 4 ---RTS---------.
>----------DCD------- 8 1
8 5 ---CTS---------'
,---------RTS------- 4 7
1 8 ---DCD----------<
`---------CTS------- 5 8
4 20 ---DTR---------. ,---------DTR------- 20 4
X
6 6 ---DSR---------' `---------DSR------- 6 6
- 1 ------------------------------------- 1 -
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Ein solches Kabel ist nicht für den Anschluss von Druckern oder Terminals
geeignet, die Hardware-Handshake wollen. Es eignet sich praktisch nur für die Verbindung
zweier Rechner für Laplink oder Interlink oder Spiele. Allerdings brauchen viele Link-Programme diesen auch nicht, die Kabel
können mit einigen Programmen also durchaus funktionieren.
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